In den kommenden Monaten werden wir mit Vertretern nachhaltiger Unternehmen über Chancen und Herausforderungen der zukünftigen Wirtschaft sprechen. In dieser Ausgabe sprechen wir mit Johannes Duijzer, CEO des Solarenergieunternehmens Sunrock. „Die größte Herausforderung erneuerbarer Energien liegt in der technischen Umsetzung der Projekte, sowie in der Beschaffung aller dafür notwendigen Materialien.”
Was macht Sunrock, um die Pariser Klimaziele zu erreichen?
“Im Kern trägt alles was wir als Unternehmen machen zum Erreichen der Pariser Klimaziele bei. Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die durch saubere Energie angetrieben wird. Wir wollen so viele Dächer wie möglich mit PV-Modulen ausstatten, um die Erzeugung von grüner Solarenergie flächendeckend zu ermöglichen. In den Niederlanden haben wir damals festgestellt, dass trotz staatlicher Förderung nicht genügend Solaranlagen auf Dächern installiert wurden. Also haben wir uns zum Ziel gemacht, diese Lücke zu schließen und uns primär auf Dachflächen zu fokussieren. Als Unternehmen und „Smart Energy Solution Provider“ bieten wir für u.a. Immobilieneigentümer passende Energielösung an. Wir sehen, dass die Nachfrage von grüner, lokal produzierter Energie stetig wächst und immer mehr Immobilienbesitzer von den Vorzügen der Solarenergie profitieren möchten. Sie ist auch finanziell attraktiver: Im vergangenen Jahr hatten wir aufgrund von COVID-19 regelmäßig mit negativen Energiepreisen zu kämpfen. In den letzten vier Monaten haben wir Preise von 80 bis 150 Euro pro Megawattstunde gesehen. Daher wird es bald günstiger sein, lokal produzierten, grünen Strom von Sunrock zu nutzen.“ Intelligente Stromspeicher bieten auch eine weitere Lösung für ein immer akuter werdendes Problem: die Verknappung der Netzkapazität. Daher sorgen wir mit einer Speicher- und Verbrauchsoptimierung dafür, dass ein geringer Netzanschluss bereits ausreicht, um ein großes Solarprojekt umzusetzen. Für ein Logistikobjekt von Prologis in den Niederlanden können wir zum Beispiel doppelt so viele Solarmodule wie bei einem gewöhnlichen Anschluss installieren. Dies ist möglich dank einer intelligenten Batterie, die in Kombination mit einem Schnellladesystem für Lastwagen, einen weiteren Vorteil mit sich bringt.Welchen Beitrag werden Sie in den nächsten Jahren zur Wirtschaft der Zukunft leisten?
“Bis zum Ende dieses Jahres werden wir an 120 Standorten, 230 Megawatt an Solarzellen in Betrieb nehmen. Wir werden sehr viel bauen. Sunrock hat einen Marktanteil von 35 bis 45 Prozent bei großflächigen Dachsystemen. In den Niederlanden wollen wir unsere Dachsysteme in den kommenden Jahren auf 600 Megawatt ausbauen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Ein sehr wichtiger Parameter ist die Eignung der Dächer. Wir haben jetzt 400 Megawatt unter Vertrag genommen, von denen 230 Megawatt bis Ende dieses Jahres in Betrieb gehen werden. Das Potenzial ist fast doppelt so groß, weil das Dach nicht ausreichend Stabil und die Isolierung für Solarzellen ungeeignet ist. Ein weiteres Problem stellt der Netzanschluss dar, der oftmals unzureichend dimensioniert ist.“ Wir wachsen mit unseren Lösungen in alle Richtungen: auf großen Dächern mit netzunabhängigen Möglichkeiten, wie bei Prologis. Außerdem sehen wir auch viele Möglichkeiten auf dem kleineren Markt. „Darüber hinaus expandieren wir international, dabei wird das Angebot immer intelligenter und komplexer. Unser Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren, 1,5 Gigawatt in Betrieb zu haben. Das ist ein großes Ziel, denn es wird aufgrund der Beschränkungen immer schwieriger. Gleichzeitig werden auch politische und wirtschaftliche Ziele ambitionierter und deutlicher in Sachen erneuerbare Energien. Schließlich muss und wird es nachhaltige Energie geben.·“Erneuerbare Energien sind einfach ein Muss, und sie werden weiterwachsen”.